Herzliche Einladung zur Lesung und Gespräch mit
der Schriftstellerin Lonny Neumann
Mittwoch, 29. April 2015
in der Gedenk- und Begegnungsstätte Potsdam,
Leistikowstraße 1
- 17 Uhr - Führung durch das ehem. KGB-Gefängnis (Dr. Richard Buchner)
- 18 Uhr - Lesung -
Gespräch - mit Diskussion
Moderation: Gisela Rüdiger
Anfang der fünfziger Jahre, DDR, Institut für Lehrerbildung in
Frankfurt/Oder. Sozialistische Lehrer sollen hier ausgebildet werden. Lehrer,
die nicht nur mit der nationalsozialistischen Vergangenheit brechen, sondern
auch alles Bürgerliche, Gewesene abstreifen, die von der Sowjetunion lernen, den
neuen Menschen aufzubauen und Stalin als Vorbild zu nehmen.
Es ist 1952 - ein Student und eine Studentin vom Institut werden
verhaftet. Keiner weiß warum. Als die Studentin wieder da ist, schweigt sie. Dann
die Mitteilung, dass Helmut Wilke wegen Spionageverdacht verhaftet worden ist.
Die übrigen Studenten fragen nichts weiter, sie gewöhnen sich daran, dass einer
fehlt.
Nach der Grenzöffnung taucht Helmut wieder auf. Er meldet
sich. Vier Jahre Gefängnis hatte er hinter sich - die Untersuchungshaft in
Potsdam in der Leistikowstraße. Dann war er Lehrer in der Lüneburger Heide
geworden.
Nach so vielen Jahren standen ihm seine alten Kommilitonen
wieder gegenüber - Lonny Neumann war unter ihnen.
Die Potsdamer Schriftstellerin Lonny Neumann hat die
Begegnungen mit Helmut Wilke in ihrem Werk „Requiem für einen Freund“
verarbeitet, aus dem sie lesen wird.
Lonny Neumann ist ausgebildete Lehrerin, war bis 1970 als
Lehrerin tätig, studierte dann in den siebziger Jahren am Literaturinstitut
Leipzig. Vorher hatte sie Erzählungen und Reportagen veröffentlicht. Sie
schrieb mehrere Kinderbücher, Romane. Sie forschte zum Leben und Werk von
Hermann Kasack in Potsdam. Bekannt sind ihre Aufzeichnungen aus ihrem Tagebuch
von 1989.
Ihr neuestes Buch „Blaue Kacheln“ ist im Verlag united pc 2014
erschienen.
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