Vorsitzender des Vorstandes:
Rüdiger von Maltzahn
Grosse Weinmeisterstrasse 7
14469 Potsdam
Mitglieder des Vorstandes:
Dr. Johanna Beckmann
Andreas Gamper
Simone Oelsen
Matthias Ruoff
Dr. Lutz Schirmer
Dr. Sebastian Schornberg
Die Nauener Vorstadt wird weitgehend geprägt durch einen besonderen
Gebäudetyp zwischen freistehender repräsentativer Villa und Mietshaus,
der am Ende des 19. Jahrhunderts für Offiziere und höhere Beamte
entstand und heute hochwertiges Wohnen bietet. Dieser Stadtteil mit
einem geschlossenen Stadtbild von hoher Gestaltungsqualität beherbergt
außerdem weitläufige Parkanlagen und das Schloss Cecilienhof, das unter
anderem durch die Unterzeichnung des Potsdamer Abkommens 1945
weltbekannt wurde.
Die
Nachbarschaftsinitiative am Neuen Garten zu Potsdam e.V. wurde durch Dr. Hans
und Vivian Rheinheimer gegründet, und zwar bereits 1993, noch bevor der KGB das
Viertel Am Neuen Garten geräumt hatte.
Anlass
war, dass Familie Rheinheimer "über die Mauer weg", d. h. aus der
Ferne und ohne das Viertel betreten zu können ein Haus am Neuen Garten gekauft
hatte. Personen, die ebenfalls bereits vor Öffnung des Viertels an dem Kauf
eines Gebäudes interessiert waren, oder Alteigentümer, die die Rückgabe ihres
Eigentums erwarteten, fanden sich in dem Verein zusammen, um sich so in der
damaligen ungewöhnlichen Situation zu stützen.
Mit
Öffnung des Viertels 1994 wagten sich nach und nach weitere Käufer in die
Nauener Vorstadt, die das Abenteuer wagten, halb verfallene und leer stehende
Gebäude zu nicht unerheblichen Preisen zu kaufen und mit erheblichen
Aufwendungen wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen. Da alle vor
ähnlichen baulichen Problemen standen, tauschte man sich untereinander aus und
fand sich nach und nach im neuen Verein zusammen.
Erster
Vorsitzender Vereins war Dr. Hans Rheinheimer. 1999 folgte ihm Rüdiger von
Maltzahn. Ab 2001 bis heute ist nun Prof. Jan Fiebelkorn-Drasen Vorsitzender
des Vereins.2003
feierten wir dann unser 10-jähriges Bestehen unter Beteiligung des
Ober- Bürgermeisters Jann Jakobs. Mit einer Ausstellung im Alten Rathaus und im
Güldenen Arm präsentierte sich der Verein mit Dokumenten und Fotografien zum
Wiederaufbau des Viertels der Potsdamer Öffentlichkeit.
Wichtige
Aktivitäten waren damals die Auseinandersetzungen mit der Stadtverwaltung zum
B-Plan 48. Dieser Plan gibt seitdem unserem Viertel bauliche Struktur und Form. Es
ging damals darum, durch was das Viertel bestimmt sein sollte: vornehmlich
Wohnen, oder gewerbliche Nutzungen durchmischt von Botschaften. Auch gab es die
Idee, im Augustastift die europäische Nato-Führungsakademie unterzubringen. Aus
allen diesen hohen Erwartungen wurde zum Wohle des Viertels nichts. Das Viertel
blieb, was von Beginn an war: ein stadtnahes, ruhiges Wohnviertel.
Eine
weitere Gefahr drohte durch Spekulanten. Zum Beispiel bestand die Gefahr, dass
die Villa Gutmann in die Hände eines niederländischen Spekulanten fiel, dessen
Intention es war, am Jungfernsee eine dichte Terrassenbebauung zu realisieren.
Dies hätte für die Bertinistraße eine Zerstörung der historischen Strukturen
bedeutet. Das konnte nicht zuletzt durch Aktivitäten des Vereins, unterstützt
durch den Nachbarverein der Berliner Vorstadt schließlich verhindert
werden. Bereits damals wurde uns durch die Stadt zugesichert, dass die
Villa Gutmann durch eine Sperrung der Bertinistraße geschützt werden sollte.
Auch die damals schon geplante Bebauung
der „Pferdekoppel wurde daher so umgeplant, dass sie nicht über die
Bertinistraße, sondern über die Nedlitzer Straße erschlossen wurde. Die
Diskussionen über die Sperrung der Bertinistraße beschäftigt uns nun allerdings
schon seit über 12 Jahren. Zwar sieht der inzwischen verabschiedete B-Plan 60
„Bertinistraße“ tatsächlich eine Abkoppelungnder Bertinistraße vom Bertiniweg
vor. Diese Unterbrechung wird jedoch von den Anwohnern hinter der Sperre
juristisch angefochten.
Diesen
B-Plänen enthalten auch die Grundlagen für die verkehrliche Organisation im
Viertel. In Abstimmung mit der Stadt wurde auf dieser Grundlage ein
Verkehrskonzept entwickelt, das eine weitgehend gleichmäßige Verkehrsverteilung
im Viertel sichert.
Gemeinsam
mit den jeweiligen Anwohnern setzt sich der Verein für akzeptable Lösungen bei
den fälligen Straßenerneuerungen ein. Es geht letztlich darum, durch die
Gestaltung der Straßen und Fußwege den Charakter des Viertels zu erhalten.
Ein
weiteres wichtiges Thema ist der Touristenbusverkehr, der in bestimmten Zeiten
eine große Belastung für das Viertel darstellt. Von uns wurde daher das Konzept
für ein alternatives Bussystem entwickelt, das die schweren Überlandbusse nach
und nach aus der Stadt heraushalten und durch leichte Elektrobusse ersetzen
könnte. Es zeigt sich allerdings, dass es ein mühsamer und langwieriger Weg
ist, ein solches Konzept umzusetzen, obgleich bisher unsere Idee an den
verschiedensten Stellen auf offene Ohren gestoßen ist.
In
unserem Verein wird auch gerne gefeiert. So sind Feste und Veranstaltungen ein
wesentlicher Bestandteil unseres Vereinslebens.
Häufig
haben wir zusammen mit unserem Nachbarverein der Berliner Vorstadt gefeiert:
Straßenfeste, Wanderungen, Bootsausflüge, Sommer- oder Winterbälle. Neuerdings
haben wir uns mit den „Berlinern“ darauf geeinigt, dass das Sommerfest
von uns und der Winterball von der Berliner Vorstadt durchgeführt wird.
Nicht
zu vergessen sind die jährlichen Mitgliederversammlungen, bei denen die
anstehenden Themen intensiv zwischen Vorstand und den Mitgliedern diskutiert
werden können.