Donnerstag, 16. April 2015

„Requiem für einen Freund“ im KGB Gefängnis

Herzliche Einladung zur Lesung und Gespräch mit  
der Schriftstellerin Lonny      Neumann



Mittwoch, 29. April 2015
in der Gedenk- und Begegnungsstätte Potsdam, Leistikowstraße 1
-       17 Uhr - Führung durch das ehem. KGB-Gefängnis (Dr. Richard Buchner)
-       18 Uhr - Lesung - Gespräch - mit Diskussion
          Moderation: Gisela Rüdiger


Anfang der fünfziger Jahre, DDR, Institut für Lehrerbildung in Frankfurt/Oder. Sozialistische Lehrer sollen hier ausgebildet werden. Lehrer, die nicht nur mit der nationalsozialistischen Vergangenheit brechen, sondern auch alles Bürgerliche, Gewesene abstreifen, die von der Sowjetunion lernen, den neuen Menschen aufzubauen und Stalin als Vorbild zu nehmen.
Es ist 1952 - ein Student und eine Studentin vom Institut werden verhaftet. Keiner weiß warum. Als die Studentin wieder da ist, schweigt sie. Dann die Mitteilung, dass Helmut Wilke wegen Spionageverdacht verhaftet worden ist. Die übrigen Studenten fragen nichts weiter, sie gewöhnen sich daran, dass einer fehlt.
Nach der Grenzöffnung taucht Helmut wieder auf. Er meldet sich. Vier Jahre Gefängnis hatte er hinter sich - die Untersuchungshaft in Potsdam in der Leistikowstraße. Dann war er Lehrer in der Lüneburger Heide geworden.
Nach so vielen Jahren standen ihm seine alten Kommilitonen wieder gegenüber - Lonny Neumann war unter ihnen.
Die Potsdamer Schriftstellerin Lonny Neumann hat die Begegnungen mit Helmut Wilke in ihrem Werk „Requiem für einen Freund“ verarbeitet, aus dem sie lesen wird.
Lonny Neumann ist ausgebildete Lehrerin, war bis 1970 als Lehrerin tätig, studierte dann in den siebziger Jahren am Literaturinstitut Leipzig. Vorher hatte sie Erzählungen und Reportagen veröffentlicht. Sie schrieb mehrere Kinderbücher, Romane. Sie forschte zum Leben und Werk von Hermann Kasack in Potsdam. Bekannt sind ihre Aufzeichnungen aus ihrem Tagebuch von 1989.
Ihr neuestes Buch „Blaue Kacheln“ ist im Verlag united pc 2014 erschienen.