Montag, 22. Dezember 2014

Nachgefragt Beitrag des RBB zum Park der Villa Henckel



Zum Park der Villa Henckel


  
Position der Nachbarschaftsinitiative Am Neuen Garten zu Potsdam e.V.
November/Dezember 2014
Die Nachbarschaftsinitiative Am Neuen Garten engagiert sich seit über 20 Jahren in den wesentlichen öffentlichen Fragen im Viertel zwischen Pfingstberg und Neuem Garten.
So wurden wir auch Anfang Mai 2014 durch Prof. Dorgerloh, Generaldirektor der Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten (SPSG) und Herrn Dr. Döpfner informiert, dass der Park der Villa Henckel in seiner historischen Gestalt wieder hergestellt werden soll und dass dazu noch im Laufe des Jahres ein Bauzaun notwendig sei. Grundlage für dieses Vorhaben ist der umfassende (Garten-)denkmalschutz des in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommenen Areals und seine Ausweisung als private bzw. öffentliche Parkfläche im seit 14 Jahren gültigen Bebauungsplan 48.
Die Wiederherstellung des Parks haben wir grundsätzlich begrüßt und unsere Mitglieder auf  der diesjährigen Mitgliederversammlung am 24. Mai 2014 darüber informiert.

Die weiträumige, feste und hermetische Einzäunung des Geländes am Pfingstberg im November hat uns alle dann allerdings doch überrascht. Viele unserer Mitglieder waren ausgesprochen ärgerlich, über Nacht in ihren gewohnten Spaziergängen gestört zu sein. Auch die Enge des Fußweges an der Großen Weinmeisterstraße war insbesondere für die Familien mit Kindern sehr irritierend. Der Vorstand hat daraufhin am 09.10.2014 ein Rundschreiben an die Mitglieder gerichtet, das  nochmals auf die begrüßenswerte Wiederherstellung  des Parks hinwies, zugleich aber auch Bedenken wegen des Zaunes formulierte.
Diese unsere Position haben wir dann in einem offenen Schreiben an die Stadt, die SPSG, Herrn Dr. Döpfner und die Presse am 18.10.2014 bekräftigt, mit dem wir auch die Schaffung eines Waldspielplatzes angeregt haben.  Auf der von uns am 28.11.2014  im Palais Lichtenau veranstalteten Podiumsdiskussion ging es uns dann darum, mit allen Beteiligten, d. h. mit dem OB Jakobs, Prof. Dorgerloh, Herrn Dr. Döpfner - vertreten durch RA Dengel -, der unterdessen gegründeten Bürgerinitiative Offener Pfingstberg und interessierten Bürgern über die künftige Gestalt und Nutzung des Parks der Villa Henckel zu diskutieren.
Diese Veranstaltung war aus unserer Sicht schon deshalb ein Erfolg, weil für die Anwesenden deutlich wurde, um welche gartenkünstlerische und denkmalpflegerische Besonderheit es sich bei dem Park der Villa Henckel handelt und welcher Aufwand zu seiner Wiederherstellung von Seiten des Pächters nötig werden wird. Die Frage des Standorts und der Beschaffenheit des Zauns, die für die Bürgerinitiative Offener Pfingstberg das Hauptthema ist, konnte nicht gelöst werden. Hier hört die Stadtverwaltung den Bauherren zu den baurechtlichen und denkmalschutzrechtlichen Fragen an und will im kommenden Frühjahr über die Genehmigungsfähigkeit des Zauns entscheiden. Für uns steht die „Zaunfrage“  jedoch nicht an vorderster Stelle, obgleich wir uns während der mehrjährigen Bauzeit eine zurückhaltendere Linienführung des Zauns gewünscht hätten und immer noch wünschen.


Unter Berücksichtigung der oben genannten, rechtlichen Rahmenbedingungen stehen für uns die folgenden Fragen im Vordergrund:
Wie soll der Park nach Abschluss der Bauarbeiten aussehen und wie kann er dann von der Öffentlichkeit genutzt werden? Welche Modifikationen sind bei der Wiederherstellung des Parks unter Beibehaltung der historischen Grundstruktur des Parks möglich, um den heutigen veränderten Anforderungen gerecht zu werden und den Park in die Nauener Vorstadt zu integrieren? Ist die Abzäunung zur Großen Weinmeisterstraße noch zeitgerecht, so sehr sie auch denkmalpflegerisch begründbar sein mag? Wie sieht eine sinnvolle Abgrenzung zwischen dem privaten Parkteil im Besitz von Dr. Döpfner und dem öffentlichem Parkteil der SPSG aus? Ist ein Waldspielgelände in den öffentlichen Parkteil integrierbar?

Wie werden die von den Bürgern geäußerten Wünsche und Vorstellungen bei der weiteren Planung und im Verwaltungsverfahren berücksichtigt? Wie dialogbereit sind die SPSG, Herr Dr. Döpfner und die Landeshauptstadt Potsdam mit dem Bau-, Grün- und Denkmalschutzamt sowie die obere Denkmalbehörde des Landes Brandenburg? Wird sich die Stadtverordnetenversammlung auch weiterhin mit dem Thema befassen? Wird es eine Kommunikation und ggf. auch etwas in der Art von Werkstattgesprächen mit den Bürgern geben?
Ergebnisse der Planung und des Verwaltungsverfahrens sollen im Frühjahr 2015 vorliegen. Es wird sich dann zeigen, inwieweit unsere Fragen berücksichtigt wurden. Spätestens dann werden wir uns zum Thema Park Henckel wieder zu Wort melden.
Bitte beachten Sie unsere Informationen zum bisher Geschehenen und unsere laufenden Informationen auf unserer Website www.nachbarini.de. Wir bedanken uns bei unseren Mitgliedern Frau Dr. Tanja Fischer und Herrn Prof. Axel Fischer für die Überlassung des wunderschönen Saals im Palais Lichtenau für unsere diesjährige Mitgliederversammlung und unsere Podiumsdiskussion am 28.11.2014. 
Der Vorstand
Potsdam, den 18.12.2014